News

Medienmitteilung

8 Feminizide in 8 Wochen: Wir fordern 350 Millionen für die Sicherheit der Frauen jetzt!

Frauen werden umgebracht und es passiert nichts. Das Jahr hat mit einem Feminizid pro Woche angefangen und der Bundesrat reagiert nicht. Mehrere Organisationen und Gruppen aus der Zivilgesellschaft und der Politik sind alarmiert. Sie fordern, das Problem endlich ernst zu nehmen, oben auf die politische Agenda zu setzen und sofort deutlich mehr Ressourcen, 350 Millionen, gegen geschlechtsbezogene, häusliche und sexualisierte Gewalt zu investieren.

Wie viele Frauen müssen noch sterben, bis der Bundesrat endlich handelt? Das fragen sich die Initiant_innen der Petition. Diese fordert vom Bundesrat, die Bekämpfung von geschlechtsbezogener Gewalt endlich als höchste Priorität einzustufen. Die Gründe sind die erschreckenden acht Feminizide, die in den ersten acht Wochen des Jahres stattgefunden haben, sowie die Wut über das Schweigen und die Untätigkeit des Bundesrats. Es reicht nicht gegen geschlechtsbezogene Gewalt zu sein, es müssen endlich auch die nötigen Ressourcen für die Bekämpfung der Gewalt investiert werden.

Acht Leben wurden brutal ausgelöscht. Diese Feminizide hätten verhindert werden können, wenn geschlechtsbezogene Gewalt endlich ernst genommen würde.

«Acht Leben wurden brutal ausgelöscht. Diese Feminizide hätten verhindert werden können, wenn geschlechtsbezogene Gewalt endlich ernst genommen würde», betont Julia Meier von der Organisation Brava. Sie sind zusammen mit der Organisation Campax und den SP Frauen Initiant*innen dieser Petition, die von mehr als 50 Organisationen und Kollektiven unterstützt wird. «Wir wollen endlich gehört und geschützt werden – durch besseren Gewaltschutz, konsequente Strafverfolgung und Präventionsarbeit, die verhindert, dass es überhaupt so weit kommt.»

2018 hat die Schweiz die Istanbul-Konvention ratifiziert. Sie enthält klare Massnahmen und Forderungen, um geschlechtsbezogene, häusliche und sexualisierte Gewalt zu bekämpfen. Die Umsetzung in der Schweiz ist jedoch schleppend: Hier ein kleines Projekt, da eine kleine Summe. Frauenhäuser und Beratungsstellen sind überlastet und unterfinanziert. Die Sexualstrafrechtsreform sowie die geplanten 24-Stunden-Beratungsangebote werden je nach Kanton mehr schlecht als recht umgesetzt.

Dies wird der Realität von geschlechtsbezogener Gewalt aber nicht annähernd gerecht. «Gesellschaftliche Gleichgültigkeit, das Verharmlosen der Gewalt und die politische Untätigkeit kosten Frauen das Leben!», so Tamara Funiciello, Co-Präsidentin der SP Frauen. «Die nötigen Massnahmen sind schon lange bekannt. Den Worten müssen endlich Taten folgen – dafür muss der Bundesrat endlich die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen und seine Aufgaben, die den Schutz der Bevölkerung beinhalten, endlich ernst nehmen.»

Momentan sind die Ressourcen gegen geschlechtsbezogene Gewalt in der Schweiz knapp. Das zeigt auch, welchen Stellenwert die Sicherheit von Frauen einnimmt. «Dies ist ein klares Zeichen: Die geschlechtsspezifische Gewalt – unter anderem die Tötung von Frauen oder die sexualisierte Gewalt – wird nicht ernst genommen», erklärt Itziar Marañón, Geschäftsleiterin von Campax. «Es braucht endlich genügend Ressourcen, damit wir dieses tief verankerte Problem in unserem Land lösen können. Wir fordern 350 Millionen jetzt, weil wir diese Situation nicht länger aushalten wollen. Es reicht.»

Unterstützende Organisationen (58 bis heute um 11:00 Uhr, auf der Webseite der Petition werden wir die Liste aktualisieren):

Brava, SP Frauen, Campax, Amnesty International Schweiz, Associazione puntozero, Association suisse pour les droits des femmes, Association Viol-Secours, Aux 6 logis, BPW Club Ticino, Collettivo "Io l'8 ogni giorno", EKdM, Feministischer Streik St.Gallen, Feministischer Streik und Frauenstreik Basel, Feministisches Kollektiv Thun-BeO, Feministisches Kollektiv Winterthur, Feministisches Streikkollektiv Aargau, Feministisches Streikkollektiv Thurgau, femmes protestantes, FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Fondation pour l'égalité de genre, Fondation Surgir, Frauen für den Frieden Schweiz, Frauen Solidarität Bern, Frauenhaus beider Basel, Frauenhaus St. Gallen, Frauenhaus Zürich Violetta, Frauenrechtsgruppe Amnesty International Zürich, Frieda, Giovani Verdi Ticino, Gruppe für eine Schweiz ohne Armee - GSoA / Groupe pour une Suisse sans Armée - GSsA, GRÜNE Schweiz, IAMANEH Schweiz, Il Salotto dell'Ascolto, Jungsozialist*innen Schweiz, Kommission für Gleichstellung und Diversität, LOS - Lesbenorganisation Schweiz, Medica Mondiale Foundation Switzerland, Mediengewerkschaft SSM, New Ability Associazione, NGO-Koordination post Beijing Schweiz, Nosotras Aargau, Opferhilfe beider Basel, Psychology and Psychotherapy Research Society, Promoción Cultural Española, Schweizerischer Friedensrat, Sexuelle Gesundheit Schweiz, Solidarité femmes Biel & Region, Solifonds, Stiftung Frauenhaus Zürich, Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern Ticino, Verein BIF für Frauen gegen Gewalt, Verein Feministische Wissenschaft Schweiz (FemWiss), Verein frauenaargau, Verein Mädchenhaus Zürich, VioleSpinate, Wen-Do Aargau

Kontakt

Julia Meier, Verantwortliche Politische Arbeit

julia.meier@brava-ngo.ch

Share: