Vernetzt mit der Welt
Tahmina Taghiyeva, Verantwortliche des Stimmen-Projekts war im August am Festival «No Borders_No Lagers» von Women in Exile in Berlin. Dort hat sie sich mit Aktivist_innen aus der ganzen Welt vernetzt.
Tahmina, du hast im August am Festival «No Borders_No Lagers» von Women in Exile teilgenommen. Was ist Women in Exile?
Women in Exile ist eine Initiative von geflüchteten Frauen, die 2002 in Brandenburg gegründet wurde, um für ihre Rechte zu kämpfen. Die Gruppe sieht sich als Brücke zwischen der Flüchtlingsbewegung und der feministischen Bewegung. In diesem Geist der Solidarität wurde Women in Exile & Friends 2011 gegründet, und Aktivist_innen ohne Fluchtgeschichte schlossen sich der Initiative an. Women in Exile ist in Deutschland sehr bekannt, da sie viele Demos und Aktionen organisieren, um auf die Anliegen und Forderungen geflüchteter Frauen aufmerksam zu machen.
Du wurdest eingeladen, am Festival einen Input zu halten. Worum ging es dabei?
Es ging um Selbstorganisation und um die Herausforderungen für geflüchtete Frauen, politisch teilzuhaben. Zudem haben wir diskutiert, was es braucht, damit sich alle Menschen (ob mit oder ohne Fluchtgeschichte) aktiv für die Anliegen geflüchteter Frauen engagieren können. Zur Sprache kamen beispielsweise die Bedeutung von Netzwerken, Traumasensibilität, rassismuskritischem Umgang, Respekt und wie der Kampf geflüchteter Frauen auf eine nicht paternalistische Weise unterstützt werden kann.
Unsere Kämpfe sind Teil eines grösseren, globalen Ganzen
In Berlin hast du Aktivist_innen aus der ganzen Welt getroffen. Weshalb ist diese internationale Vernetzung so wichtig?
Das Vernetzen mit anderen feministischen Bewegungen, zum Beispiel aus Senegal, der Dominikanischen Republik oder Indien, ist sehr wertvoll. Man lernt voneinander, entwickelt neue Ansätze und schöpft Motivation. Es gibt ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und zeigt uns, dass unsere Kämpfe Teil eines grösseren, globalen Ganzen sind.
Was nimmst du für dein Projekt «Stimmen geflüchteter Frauen» mit?
Inspiration, beispielsweise dafür, wie sich Gruppen selbst organisieren können, neue Themeninputs für unsere Treffen und fast am wichtigsten, Hoffnung und Motivation. Die Erfolge anderer Aktivistinnen zu sehen, gibt Kraft, um weiterzukämpfen und zeigt, dass unsere Arbeit etwas bewirkt.