
21’441 Stimmen fordern 350 Millionen für den Schutz von Frauen
Die Petition «350 Millionen für die Sicherheit der Frauen, jetzt!» hat ein starkes Echo ausgelöst – nun wurde die Petition einer grossen feministischen Allianz mit 21’441 Unterschriften offiziell der Bundeskanzlei übergeben.
Heute wurde die Petition «350 Millionen für die Sicherheit der Frauen, jetzt!» eingereicht. Eine breite Allianz von Kollektiven, Fachorganisationen, NGOs, Gewerkschaften und Parteien machte mit Plakaten und eindringlichen Reden klar, dass der Bundesrat endlich genügend Ressourcen für die Bekämpfung von geschlechtsbezogener Gewalt einsetzen muss: für besseren Gewaltschutz, konsequente Strafverfolgung und Präventionsarbeit.
Die Petition wurde von Brava, Campax und den SP Frauen initiiert. Über 90 Organisationen haben sich der Forderung angeschlossen, und innerhalb kurzer Zeit wurden 21’441 Unterschriften gesammelt. Dies zeigt unmissverständlich: Die Gesellschaft verlangt, dass die Politik geschlechtsbezogene Gewalt endlich priorisiert und genügend Ressourcen zur Bekämpfung spricht. Der Bundesrat kann diese Rufe nicht länger ignorieren.
21’441 Menschen haben mit ihrer Unterschrift klar gesagt: Es reicht! Wir wollen, dass Frauen gehört, geschützt und ernst genommen werden.
Wie viele Frauen müssen noch sterben, bis der Bundesrat endlich handelt?!
Geschlechtsbezogene, sexualisierte und häusliche Gewalt sind in der Schweiz allgegenwärtig. Das Jahr ist rund drei Monate alt und die Schweiz zählt bereits 11 Feminizide – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Das bedeutet, dass nicht mehr wie bisher alle zwei Wochen, sondern praktisch jede Woche eine Frau getötet wird. Dennoch bleibt die Reaktion des Bundesrats aus.
Die Initiant_innen der Petition, Brava, Campax und die SP Frauen, fordern die Regierung auf, nicht weiter tatenlos zuzusehen, sondern endlich konsequent zu handeln. «21’441 Menschen haben mit ihrer Unterschrift klar gesagt: Es reicht! Wir wollen, dass Frauen gehört, geschützt und ernst genommen werden», betont Julia Meier von Brava. «Mit über 90 unterstützenden Organisationen aus der gesamten Schweiz ist der Druck grösser denn je.»
Der Bundesrat muss handeln – und wir bleiben dran
Die Istanbul-Konvention wurde 2018 von der Schweiz ratifiziert, doch ihre Umsetzung bleibt mangelhaft. Frauenhäuser sind unterfinanziert, Beratungsangebote reichen nicht aus und die politischen Massnahmen bleiben unzureichend.
«Das Schweigen und die Untätigkeit der Politik kosten Frauen das Leben», sagt Tamara Funiciello, Co-Präsidentin der SP Frauen. «Wir erwarten, dass der Bundesrat die Dringlichkeit erkennt und sofort handelt.»
Die Petition zeigt deutlich: Geschlechtsbezogene Gewalt ist ein gesamtgesellschaftlicher Notstand. Wir werden nicht lockerlassen, bis die notwendigen finanziellen Mittel gesprochen und wirksame Massnahmen umgesetzt werden.
350 Millionen Franken für die Sicherheit der Frauen
Die bestehenden Ressourcen zur Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt in der Schweiz sind unzureichend – ein alarmierendes Zeichen dafür, welchen Stellenwert die Sicherheit von Frauen einnimmt. «Die anhaltende Gewalt gegen Frauen wird nach wie vor nicht ernst genug genommen», sagt Itziar Marañón, Geschäftsleiterin von Campax. «Die Zahlen steigen, die Gewalt eskaliert – und die Politik schweigt. Doch wir, 90 Organisationen und über 20’000 Menschen schweigen nicht. Wir fordern, dass endlich die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden für Schutz und Gerechtigkeit. Denn die Situation ist unhaltbar. Es reicht!»
Unterstützende Organisationen:
Brava, SP Frauen, Campax, Amnesty International Schweiz, Association: Femmes à Bord, Association VIOLENCE QUE FAIRE, Associazione Armònia, Associazione Consultorio delle Donne, Associazione Imbarco Immediato, Associazione puntozero, Association suisse pour les droits des femmes, Association Viol-Secours, ATFMR - Associazione Ticinese Famiglie Monoparentali e Ricostituite, Aux 6 logis, Beratungsstelle Frauen-Nottelefon, Beratungsstelle kokon, BPW Club Ticino, Collectif Féministe Valais, Collettivo "Io l'8 ogni giorno", Coordinamento donne della sinistra, DAO Dachorganisation Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein, EKdM, Feministische Juristinnen Ostschweiz, Feministische Kommission VPOD/ SSP, Feministischer Streik St.Gallen, Feministischer Streik und Frauenstreik Basel, Feministisches Kollektiv Thun-BeO, Feministisches Kollektiv Winterthur, Feministisches Streikkollektiv Aargau, Feministisches Streikkollektiv Bern, Feministisches Streikkollektiv Thurgau, Feministisches Streikkollektiv Zürich, femmes protestantes, F-information, FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Fondation Au Coeur des Grottes, Fondation pour l'égalité de genre, Fondation Surgir, Frauen für den Frieden Schweiz, Frauen Solidarität Bern, Frauenhaus Aargau-Solothurn, Frauenhaus beider Basel, Frauenhaus St. Gallen, Frauenhaus und Beratungsstelle Zürcher Oberland, Frauenhaus Zürich Violetta, Frauenrechte Nordwest, Frauenrechtsgruppe Amnesty International Zürich, Frieda, FVGS – Gewaltberatung Schweiz, Gemeinnütziger Frauenverein Baden, Giovani Verdi Ticino, Gruppe für eine Schweiz ohne Armee - GSoA / Groupe pour une Suisse sans Armée - GSsA, GRÜNE Schweiz, IAMANEH Schweiz, Il Salotto dell'Ascolto, Jumpps, Jungsozialist*innen Schweiz, Juristinnen Schweiz, Kinderschutz Schweiz, Kommission für Gleichstellung und Diversität, Koordinator NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz (humanrights.ch), Lestime, LibElle Wohnen auf Zeit für Frauen mit und ohne Kinder, LOS - Lesbenorganisation Schweiz, Männer.ch, Medica Mondiale Foundation Switzerland, Mediengewerkschaft SSM, MI-TI-CI Against Abuse, Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz, New Ability Associazione, NGO-Koordination post Beijing Schweiz, Nosotras Aargau, Opferhilfe beider Basel, PdA – Partei der Arbeit, Psychology and Psychotherapy Research Society, ProCoRe, Promoción Cultural Española, Queerfeministisches Streikkollektiv Biel, Réseau femmes*, Schweizerischer Friedensrat, Sexuelle Gesundheit Schweiz, Solidarité femmes Biel & Region, Solifonds, Soroptimist International Club Basel Viva, Stiftung Frauenhaus Zürich, Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern, Stiftung Opferhilfe Bern, Stopfemizide.ch, Tech against Violence, Unia Frauen, Verein BIF für Frauen gegen Gewalt, Verein Feministische Wissenschaft Schweiz (FemWiss), Verein frauenaargau, Verein Mädchenhaus Zürich, VioleSpinate, Wen-Do Aargau
Kontakt
Julia Meier, Verantwortliche Politische Arbeit
julia.meier@brava-ngo.ch